„Pepöck-Haus“ darf nicht „verscherbelt“ werden!
Das (nicht nur) historisch wertvolle, denkmalgeschützte „Bürgerhaus“ mit seinem einzigartigen Innenhof in der Traungasse, in welchem auch die Stadtbibliothek untergebracht ist, leitet seinen Namen vom Gmundner Komponisten, Kapellmeister und Ehrenbürger August Pepöck (1887-1967) ab. Pepöck, im Franz-Josef-Park wurde ihm ein Denkmal errichtet, wurde durch einige einst durchaus beliebte Operetten bekannt („Hofball in Schönbrunn“). Das nach ihm benannte Haus, 1587 erstmals erwähnt, wurde Anfang der 1990er Jahre von der Stadtgemeinde gekauft, seit 1995 beherbergte es eine „Volkskundeausstellung“ und ab 1998 das Sanitärmuseum „Klo & So“, welches schließlich, vor dem Hintergrund der Landesausstellung 2008, in das großzügig umgebaute Kammerhof-Museum („K-Hof“) übersiedelte. Die Leihbibliothek im Erdgeschoss erfreut sich größter Beliebtheit. 2012 waren 36 000 Entlehnungen zu verzeichnen, Tendenz steigend. Obwohl der Büchereiverband pro 10 000 Entlehnungen eine Vollkraft vorsieht, „schupfen“ zwei Bedienstete, eine davon in Teilzeit, den Betrieb vorbildlich. ÖVP-Bürgermeister Köppl möchte die Bücherei in die Räumlichkeiten des leider nicht ausgelasteten K-Hof übersiedeln. Dessen Argumentation, wonach die Räumlichkeiten der Bibliothek im Pepöck-Haus nicht behinderten-gerecht seien, lässt SP-Vizebürgermeister Christian Dickinger nicht gelten: „Dann machen wir die Räumlichkeiten doch bitte endlich behinderten-gerecht. Dies ist möglich. Köppls Argumentation ist durchschaubar. Er will das Haus verkaufen, um klaffende Budgetlöcher zu stopfen.“ Dickinger: „Das Pepöck-Haus muss im Eigentum der Öffentlichkeit bleiben! Wir müssen es revitalisieren und beleben. Der einmalige Innenhof würde Möglichkeiten für Konzerte und Lesungen bieten, wir könnten ein ‚Haus des Kinderbuches‘ schaffen, einen Arbeitsplatz/ein Büro für einen im Entstehen begriffenen Verein „zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der Geschichte der Stadt Gmunden“ bereitstellen. Viele Möglichkeiten stehen uns offen.“ Der SP-Chef verweist auch darauf, dass das Pepöck-Haus im Jahre 2012 als „Hüter-Projekt“ – „Pepöck-Haus lebt!“ – in das Projekt „Vision Gmunden“ aufgenommen wurde: „Verkaufen und Verschleudern von öffentlichem Eigentum ist der falsche Weg, gute Ideen und Engagement sind gefragt!“