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„Leistbares Wohnen“ à la ÖVP Gmunden !

13. Juli 2016

„Leistbares Wohnen“ à la ÖVP Gmunden !

Seit Jahren wird zu Recht beklagt, dass viele junge Menschen bzw. Jungfamilien in die Nachbarorte abwandern, weil die Grundpreise in Gmunden zu hoch sind und dadurch Wohnen in der Stadt für viele nicht leistbar ist. Diese Tatsache hat die SP-Gemeinderatsfraktion immer wieder angesprochen und konkrete Maßnahmen gefordert bzw. vorgeschlagen. Spätestens im letzten Gemeinderatswahlkampf sind auch die ÖVP und andere politische Gruppierungen auf diesen Zug aufgesprungen und forderten in bunten Wahlbroschüren „leistbares Wohnen“ in Gmunden. Kurz nach der Wahl sieht die Realität ganz anders aus, wie eine Entscheidung im Gemeinderat vom 7.7.2016 dokumentiert.

 

Die Stadtgemeinde hat vor Jahren als „Grundreserve“ die so genannten „Bräugütlgründe“ relativ preisgünstig erworben. Diese Gründe (ca. 20.000 m²) erschließen eine der wenigen Möglichkeiten, einerseits wichtige Projekte zu finanzieren und andererseits selbst zu bestimmen, „was da entstehen könnte“ und – über den Grundpreis gesteuert – „leistbares Wohnen“ möglich zu machen. Als nun die Sanierungen diverser Gmundner Schulen unbedingt notwendig wurde, wollte man auf diese Gründe zurückgreifen.

 

Nach langwierigen und intensiven Verhandlungen wurde zwischen den Parteien vereinbart, dass das Geld aus einem Verkaufserlös für den Schulbau zweckgebunden zu sein hat und auf einer Teilfläche (die Schlittenwiese sollte in jedem Fall frei bleiben) ein Wohnbauprojekt mit Mietwohnungen und – wenn nicht anders möglich – einen Teil als Mietkaufwohnungen für „leistbares Wohnen“ zu realisieren.

 

Es wurden verschiedene Wohnbaugenossenschaften eingeladen, entsprechende Projekte anzubieten. Baumeister Ing. Kurt Kramesberger warnte damals schon davor, dass es mit einem Grundpreis von etwas über € 300,00/m² nicht möglich sein wird, wirklich „leistbares Wohnen“ zu realisieren, aber die ÖVP wollte unbedingt eine bestimmte Summe erlösen. So kam es, wie es kommen musste, von allen Wohnbaugenossenschaften  blieb lediglich die OGW (Wohnbaugenossenschaft der Energie AG) über. Diese will nun keinesfalls Mietwohnungen, sondern ausschließlich Mietkaufwohnungen errichten. Auf den ersten Blick erscheint der Preis von 6,04 Euro Miete pro m² durchaus preiswert zu sein, aber der „Teufel“ liegt wie immer im Detail, denn bei Mietkaufwohnungen wird neben dem Baukostenanteil, der relativ gering ist, auch ein Grundkostenanteil fällig. Alles zusammen beträgt dann die Barleistung bei Bezug für die Mieter einer 75 m²-Wohnung 39.659,00 Euro und für eine 56 m²-Wohnung 29.683,00 Euro.

 

Nicht wenige junge Menschen haben keine Eltern oder Großeltern, die hier helfend eingreifen könnten und sind somit auf teure Fremdfinanzierungen angewiesen. Selbst dann, wenn man den Wohnungswerbern ein zinsenfreies Eigenmitteldarlehen auf zehn Jahren anbieten würde, kommt es zu einer monatlichen Belastung bei 75 m² von rund € 800,00 und bei 56 m² von rund € 650,00. (Hier wurde auch ein kleiner Betrag für Wasser, Heizung, Strom usw. eingerechnet, da ist aber die Wohnung noch ohne Möbel und es sind keine Kosten für eine eventuelle Bankfinanzierung der Grundkosten eingerechnet.

 

Hochegger: „So soll also „leistbares Wohnen“ aus Sicht der ÖVP, FPÖ und BIG aussehen und man bezeichnet das auch noch als äußerst gutes Projekt“? In einer sehr emotional geführten Diskussion im Gemeinderat versuchte der Fraktionsobmann der SPÖ, die Parteien von einer Vertagung der Verkaufsentscheidung und Nachverhandlungen zu überzeugen, damit – wie ursprünglich auch vereinbart – zumindest 33 der 66 Wohnungen als tatsächlich leistbare Mietwohnungen entstehen können. Leider trafen die die überzeugenden Argumente auf taube Ohren der genannten Parteien. Die ÖVP will, obwohl kein Zeitdruck besteht, Geld – und dies sofort!

 

Der SP-Fraktionsvorsitzende: „Aufgrund dieser fatalen Fehlentscheidung werden auch künftig junge Menschen Gmunden den Rücken kehren und in Nachbarorte mit wesentlich günstigeren Wohnmöglichkeiten abwandern. Und die nächsten bunten Wahlbroschüren werden wieder die Schlagzeile „leistbares Wohnen“ für junge Menschen haben, es fragt sich nur „wie und wo“, denn ÖVP, BIG und FPÖ haben eine der letzten Möglichkeiten dafür verspielt.“ Und weiter: „Möglicherweise will man junge Menschen, die, pointiert formuliert, so ‚neger‘ sind und ‚nicht einmal‘ 30 000 oder 40 000,00 Euro im ‚Sackerl‘ haben, ohnehin in Gmunden nicht haben. Der Mehrheitspartei im Gmundner Rathaus muss – wie schon so oft – der Vorwurf gemacht werden: „Versprochen – gebrochen“ !

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