Hoteldiskussion in Gmunden geht in die nächste Runde
Alle gingen davon aus, dass im gestrigen Gemeinderat der Stadt Gmunden die Hotel-Farce „Lacus Felix“ endlich beendet wird und die „Seebahnhof-Grundstücke“ nach Jahren des Verhandelns, des Wartens, des Hinhaltens und leerer Versprechungen zurückgekauft werden. So hatten es alle Parteien vereinbart. Um die rechtliche Situation der Stadt nicht zu gefährden, wurde ein „Stillhalteabkommen“ und eine Verlegung der relevanten Tagesordnungspunkte in den „nicht öffentlichen Teil“ beschlossen. Nun ist nach stundenlanger Diskussion wieder alles anders geworden. Während SPÖ und Grüne massiv für den Rückkauf eintraten, sind ÖVP, FPÖ und Stadtliste erneut „umgefallen“. Die Causa werde erst im September wieder im Gemeinderat – und dies abermals unter Ausschluss der Bevölkerung und der Presse – behandelt werden. Begründung: Man fürchte um die rechtliche Position der Gemeinde. SPÖ-Vizebürgermeister Christian Dickinger spricht von einem „Debakel“, einem „Totalversagen der ÖVP und des Bürgermeisters“, einer „Provokation der Bevölkerung“. Besonders ärgert ihn, dass erst vor wenigen Tagen bekannt gegeben wurde, dass der „angebliche Investor“ Peter Freunschlag seit langer Zeit „aus dem Spiel“ sei. Die SPÖ wollte bereits im Juni, im Herbst und im Dezember der Vorjahres den Rückkauf. Immer wieder wurde mit der absoluten Mehrheit der ÖVP und seit Dezember unter Flankenschutz der FPÖ verlängert, vertagt und verschoben. Der „rückkaufswillige“ freiheitliche Stadtrat Gerald Grampelhuber ist vor wenigen Tagen, nachdem seine Partei sich der Meinung der ÖVP angeschlossen hatte, zurückgetreten. SP-Chef Dickinger stellt nun „sehr ernsthaft“ die Frage der politischen Verantwortung. Die Antwort „wird die Bevölkerung unserer Stadt bei der Gemeinderatswahl im Herbst nächsten Jahres geben“. ÖVP-Chef Köppl möge nun nicht den Eindruck erwecken, als „würde er seinen Freund Asamer nur vom Grüßen kennen“.