Straßenbahn-Durchbindung: Eine Jahrhundert-Chance
Für den Verkehrspolitiker, der sich schon vor 20 Jahren mit der Erfindung und Einführung des erfolgreichen Verkehrsverbundes Gmunden (VVG) nationales Interesse sicherte, ging damit nach 10 Jahren intensiver Planungs- und Verhandlungsarbeit ein weiterer politischer Gewaltmarsch positiv zu Ende. „Ich habe manchmal gefürchtet, dass wir den langen Atem bis zur Bündelung aller Kräfte nicht haben“, zeigt sich Sageder erleichtert und merkt sehr positiv an, dass die engagierte und sachliche Arbeit aller Fraktionen in dem von ihm geleiteten Verkehrsausschuss diesen Abschluss erst möglich gemacht habe. Der Gemeinderatsbeschluss sei ein großer Schritt in die Zukunft, die mit Sicherheit eine selektivere Wahl der Verkehrsmittel bringen werde und er sei sich sicher, dass auch der oberösterreichische Landtag, der sich voraussichtlich am 7. März mit dem Thema befassen wird, das so sehen werde. Das Gmundner RegioTram Projekt sieht vor, die Enden der bestehenden Straßenbahnlinie zweigleisig mittels 700 Laufmetern Schiene mit dem Ende der Lokalbahn Vorchdorf-Gmunden zu verknüpfen und damit eine starke Regionalachse durch den nördlichen Bezirk zu legen. Verkehrslandesrat Ing. Reinhard Entholzer, der Projektpartner der Gmundner, sieht das ebenso und wird die Neuordnung der Mobilität im Bereich Gmunden – Vorchdorf intensiv unterstützen. Neben der verkehrspolitischen Bedeutung, die den Gmundnern viel Verkehrsentlastung von Pendlerautos und Schulbussen, CO2-Einsparung und Verbesserungen für Fußgänger und Radfahrer bringen wird, haben die Vertreter der Traunseestadt mit den Projektförderern ein Paket ausverhandelt, das die finanzielle Belastung für die Stadtkasse erschwinglich macht und die Nachfahren der jetzigen Entscheidungsträger von finanziellen Sorgen der besonderen Art entbindet. Dreh- und Angelpunkt ist der 7 Millionen Euro schwere Neubau der Traunbrücke, der im RegioTram – Paket enthalten ist und damit nicht „in 20 bis 30 Jahren die Stadt vielfaches kosten wird“, schildert Sageder. Dass mit dem Straßenbahnprojekt auch eine Neugestaltung des Kloster- und des Franz-Josef-Platzes sowie von Teilen des Rathausplatzes verbunden ist, trägt zur angestrebten massiven Erhöhung der Aufenthalts- und Wohnqualität im Zentrum bei. Ein Investitionsvolumen von 30 Millionen Euro, das größte aller Zeiten in der Traunseestadt, ist zudem ein Turbo für die heimische Wirtschaft, für Arbeitsplätze und Kommunalsteuereinnahmen der Stadt. „Wir haben in den nächsten fünf Jahren viel Arbeit vor uns, aber eine, die sich für die Gmundner auszahlt“, blickt Stadtrat Sageder voll Tatendrang auf das Kommende, allerdings nicht, ohne nicht schon weitere Visionen im Kopf zu haben: „Und wenn wir das geschafft haben, ist die Tramverbindung nach Laakirchen der nächste Meilenstein.“